
Was ist Narkose?
Narkose ist ein künstlich herbeigeführter tiefschlafähnlicher Zustand, bei dem das Schmerzempfinden und das Erinnerungs-vermögen für den Zeitraum der Narkose medikamentös ausge-schaltet sind.
Anfänglich wurde dieser Zustand durch Narkosegase herbeigeführt, mit den heute noch bekannten Nebenwirkungen, wie starke postoperative Übelkeit, Kältezittern und lang anhaltende Müdigkeit und Verwirrtheit.
Heute sind die Narkosegase deutlich besser geworden, und diese werden meistens mit einer intravenösen Narkoseeinleitung
über eine in einer Vene des Unterarms liegende Kanüle kombiniert.
Es werden die müde machenden Medikamente in die Kanüle gespritzt und die Narkose dann mit Narkosegasen fortgesetzt.
Diese Narkoseform nennt sich kombinierte Vollnarkose.
Die Nebenwirkungen sind geringer als früher, einige Patienten leiden aber immer noch unter starker postoperativer Übelkeit, Kältezittern etc. Dieses ist allerdings medikamentös zu behandeln.
Wir sind allerdings der Meinung, dass es soweit gar nicht kommen muss.
Deshalb werden bei uns im Vollnarkosebereich nur intravenöse Vollnarkosen, sogenannte TIVA´s, zur Anwendung gebracht.
Hierbei erfolgt das Einschlafen über zwei intravenös gespritzte Medikamente und die Narkose wird dann auch mit diesen Medikamenten fortgeführt.
Vorteil ist die exzellente Steuerbarkeit, jede Patientin/Patient
ist wirklich fünf Minuten nach Beendigung der Medikamenteninfusion wieder wach. Übelkeit und Kältezittern treten, praktisch nicht mehr
auf. Einziger Nachteil ist der relativ hohe Preis dieser Medikamenten-kombination, den wir aber in Kauf nehmen, weil wir überzeugt sind, dass die Vorteile gegenüber den anderen Narkoseverfahren so überragend sind.
Die meisten Vollnarkosen können wir dann mit einer Larynxmaske ergänzen, die genau so sicher ist wie ein Tubus (Beatmungsschlauch), aber die Nebenwirkungen, wie z.B. Heiserkeit, Zahnschäden, Stimmbandschäden nicht hat. Diese wird eingelegt, wenn die Patientin/Patient schläft und wieder entfernt noch bevor er wieder wach ist.
Narkosegase setzen wir noch in der Kinderanästhesie ein, bei Kindern, bei denen es trotz „Zauberpflaster“ nicht gelingt, durch Angst der Kinder oder aus anatomischen Gründen, einen venösen Zugang zu legen. Diese Kinder (ca. 10%) pusten dann über eine Feuerwehr oder Pilotenmaske einen Luftballon auf und atmen dadurch Sauerstoff und Sevofloran, ein modernes Narkosegas der neuesten Generation ein, was sie müde macht.
Sobald sie eingeschlafen sind wird dann die kleine Kanüle gelegt und das Narkoseverfahren auf die intravenöse Narkose umgestellt, weil dieses auch für unsere kleinen Patienten am Verträglichsten ist.
Nach Ende der Narkose können sich unsere Patienten gleich selber in ihr Bett legen um sich noch etwas zu erholen. Sie dürfen gleich trinken und essen. Von uns aus kann es dann zwei
Stunden später wieder nach Hause gehen, soweit keine operativen Gründe dagegen sprechen.
Der Weg nach Hause sollte in Begleitung erfolgen, das Führen von Kraftfahrzeugen ist untersagt.
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